Warum wir keine Fehlerkultur brauchen - sondern eine Entscheidungskultur.
Fehlerkultur ist ein Buzzword der Arbeitswelt. Um daran arbeiten zu können, muss definiert werden: Was lief falsch? Entscheidungssituationen sind dankbare Ziele dafür: Sie sind einprägsam, oft emotional aufgeladen. Wir schieben ihnen gerne die Schuld in die Schuhe.
Dabei sind Ursache und Wirkung in komplexen Situationen, die Entscheidungen erfordern, selten festzustellen. Das liegt auch an Wechselwirkungen zwischen Organisation und Umwelt und der Tatsache, dass das menschliche Gehirn gerne Kausalität unterstellt, wo keine ist.
Wann eine Entscheidung ein Fehler war, lässt sich kaum definieren. Denn in der Realität kann man nie alle Eventualitäten einbeziehen. Entscheidungen bedeuten Unsicherheit, solange Hellsehen noch nicht zum Methoden-Repertoire des Coachings gehört. Die Zuschreibung „falsch“ setzt Kausalität voraus, die man nur im Nachhinein feststellen kann – wenn überhaupt.
Natürlich gibt es dennoch Fehler. Sie sind eher in Prozessen und Abläufen versteckt, als auf der Metaebene der Entscheidungen. Um gewünschte Ergebnisse zu erreichen, empfehlen wir bei cormens: Trennen Sie den Fehler von der Entscheidung.
Wir sind der Meinung, Organisationen brauchen einen Fokus auf Entscheidungskultur. Dazu gehört auch ein innerer Umgang mit vermeintlichen Fehlern und schwierigen Situationen. Entscheidungen sind agil, sie sind veränderbar. Fehler sind in erster Linie falsch. Die Realität bietet mehr Zwischentöne.
Wie lauten Deine Gedanken zu Fehlerkultur? Wie stehst Du zu „falschen“ Entscheidungen?