April 2024Consulting

Kann ein Unternehmen wirklich Sinn stiften?

Wenn sich die Gesellschaft verändert, dann auch die Ansprüche, die sie an die Arbeitswelt stellt.

Unternehmen mit Sinn auszustatten, sie als purpose-driven zu bezeichnen, klingt verlockend. Wer unterstützt nicht gerne gute Zwecke und trägt dazu bei, die Welt ein Stück weit besser zu machen?

Aus soziologischer Sicht sind Unternehmen aber nicht normativ aufgeladen. Ihr Ziel ist es, differenziert und effizient zu funktionieren, sich selbst durch Zahlungsströme zu erhalten und Gewinn zu generieren.

Wenn Organisationen zum Beispiel für den Selbsterhalt den Kurs wechseln müssen, kann Sinn ausbremsen. Je mehr Purpose, desto größer also das Risiko. Unternehmer:innen riskieren zudem Frustration, wenn die Messlatte zu hoch liegt. Mitglieder resignieren, werden zynisch, wenn Unternehmen Purpose predigen, aber nicht umsetzen.

Ein purpose-driven Unternehmen ist immer noch ein kapitalistisches Unternehmen. Mitarbeitende erkennen das in ihrem Arbeitsalltag: mit guten und weniger guten Führungskräften, wirtschaftlichen Zielen, spannenden und lästigen Aufgaben.

Bringt uns Purpose in der Wirtschaft also weiter? Oder ist Sinn schlicht ein wirksames Marketingtool in der Arbeitswelt?