März 2019 AcademyConsulting

Business-Seminare im virtuellen Raum

Beeindruckende Erfahrungen aus einem virtuellen, Avatar-gesteuerten Führungs-Seminar für Siemens Global Learning Campus

In den immer ausgeklügelteren 3D-Spielewelten längst nichts Besonderes mehr, für Personalentwickler und Trainer, speziell bezüglich verhaltens- und persönlichkeitsorientierter Qualifizierungen jedoch immer noch ein heißes Eisen: Seminare in virtuellen Räumen mit Avataren.

 

Was beim Spielen auf Konsolen einfach nur Spaß macht und längst gang und gäbe ist, lässt im Bereich E-learning und Blended Learning Konzepte für Business Learning berechtigte Fragen und Zweifel an der Wirksamkeit und technischen Umsetzung aufkommen.

 

Können sich die Teilnehmer tatsächlich mit Ihrem Avatar identifizieren? Kann in einem virtuellen Raum überhaupt eine echte Verbundenheit innerhalb der Gruppe und mit dem Trainer entstehen? Und lässt sich Immersion, der Zustand des Eintauchens, des emotionalen und inhaltlichen Eingebundenseins und Präsentseins in virtuellen Räumen wirklich ausreichend erzeugen? Beim verhaltensorientierten Lernen, bei dem persönliche Glaubenssätze, Einstellungen, Verhaltensweisen und Kommunikationsstile reflektiert, trainiert und geändert werden sollen, ist das unabdingbar. Anders als beim rein fachlichen Lernen.

 

Nach unserer Erfahrung mit der Überführung des seit vielen Jahren etablierten und sehr positiv bewerteten Präsenz-Seminars „Führen ohne Macht“ (Leading without Authority) in den virtuellen Raum für unseren Kunden Siemens Global Learning Campus, können die Projektverantwortliche Irmgard Wallner sowie wir Trainer, Sarah Reichert, Dr. Tobias Reisbeck und ich, ganz klar sagen: Ja!

Never change a running system – warum überhaupt virtuell?

Gründe, die für ein virtuelles Training sprechen, gibt es genug: Keine Reisekosten und Reisezeiten, die Möglichkeit, Teilnehmer aus aller Welt gleichzeitig und einfach gemeinsam in ein Seminar einzubinden, sowie die Steigerung der Technikkompetenz jedes Einzelnen, sind nur ein paar davon. Zudem ist es auch für das Tagesgeschäft in Unternehmen äußerst hilfreich, dass kleine und kürzere Lerneinheiten einfach in den Tagesablauf integriert werden können und Mitarbeiter nicht tagelang für ein Seminar abwesend sind. Das für uns überzeugendste Argument aus den Rückmeldungen der Teilnehmer war jedoch: „The format is much fun!“

 

So machten wir die Erfahrung, dass unter den richtigen Voraussetzungen und mit Beachtung einiger wichtiger Stellhebel, die Teilnehmer sehr schnell und komplett in die virtuelle Welt eintauchen konnten und sich in sehr hohem Maße mit ihrem Avatar identifizierten. „After a while I I really felt being with the others in one room like in an onsite training.“

 

Dazu trägt mit Sicherheit bei, dass die Teilnehmer das Aussehen ihres Avatars selbst konfigurieren konnten.

 

Anders als bei online Kommunikationssystemen wie Circuit oder LiveMeeting, bei denen manche nebenbei E-Mails checken oder innerlich abschalten, sind die Teilnehmer in der Avatar-basierten Lernwelt zudem deutlich präsenter und gehen achtsamer miteinander um. “It is much better than circuit– it keeps you more focused.”

 

Das liegt mit Sicherheit auch an der guten grafischen Umsetzung der Lernwelt, in der es Vortrags- Gruppen- und Coachingräume, Kaffeeinseln und Rückzugsmöglichkeiten in der „Natur“ gibt. Das emotionale Empfinden bei der Kommunikation zwischen den Avataren ist sehr ähnlich zur Kommunikation zwischen Anwesenden, wohlwissend, dass die hoch relevante, nicht sprachliche Kommunikationsebene ausgeblendet ist. Dennoch ist zum Beispiel das räumliche Nähe- und Distanzempfinden in der virtuellen Welt gleich mit dem in der realen Welt. 

 

 

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen in einem 3D-Seminarhaus

Das Verändern persönlicher Überzeugungen und Verhaltensweisen ist nur möglich, wenn wir eine Veränderungsnotwendigkeit sehen und diese kognitiv emotional verstehen und akzeptieren. Um neues Verhalten nachhaltig in uns zu verankern, braucht es eine starke positive emotionale Aktivierung und damit das beschriebene hohe Maß an Immersion. Der Zustand „I really feel the others, I´m with them” ist entscheidend für die “Umschreibung“ neuer Verhaltensweisen in unserem Gehirn.

 

Hierfür haben wir folgende Erfolgsfaktoren identifiziert:

 

 

Funktionierende Technik und ein kompetenter Umgang damit

Vermeidung von Verbindungs- oder Programmabstürzen, sicheres Navigieren im 3D-Seminarhaus, souveräne Steuerung des eigenen Avatars sowie der benutzten Medien (Flipcharts, Whiteboards, Chat-Funktionen, Präsentationsflächen etc.)

 

Didaktische Besonderheiten und diesbezügliche Trainerkompetenzen

Bündeln der Teilnehmer-Aufmerksamkeit durch permanente Einbindung und Aktivierung, Lösungskompetenz bei Technikproblemen, kurze und interaktive Impulse statt langer Monologe.

 

Passende und ansprechend gestaltete Lernräume

3D-Seminarhaus mit Außenbereich, schöne und flexibel gestaltbare Räume, einfache und intuitive Bedienung der 3D Tools, individuell gestaltbare Avatare, realitätsnahe Akustik mit verschiedenen, klar abgrenzbaren Audiozonen für Gruppenarbeiten

 

 

 

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können auch bei einem verhaltensorientierten Training hervorragende Ergebnisse erzielt werden und begeisterte Teilnehmer das Seminar mit sofortigen Umsetzungsmöglichkeiten verlassen. Bei der Aufteilung eines ursprünglich mehrtägigen Präsenz-Seminars in verschiedene kürzere virtuelle Einheiten (z.B. 5 mal 4 Stunden), können die Teilnehmer die praktischen Erfahrungen aus der Umsetzung zudem im nächsten Block gleich mit der Gruppe teilen, hinterfragen und ergänzen.

 

Auch das Agieren mit Avataren wurde durchwegs positiv erlebt. “The avatar allows you to actually build a relationship with other participants and coaches”. Darüber hinaus empfanden es manche Teilnehmer sogar leichter, bestimmte Dinge in der Gruppe anzusprechen „It´s easier to discuss things, because you don´t see the others“.

 

Sehen wir in dem avatar-basierten Lernen ein genau gleichwertige Form zu Präsenz-Seminaren: ein klares Nein.

 

Haben wir festgestellt, dass diese Lernform bei weitem emotional einbindender und motivierender ist, als sowohl die Teilnehmer und zumindest ich vorab vermutet hatten: ein klares Ja!

 

Sämtliche Präsenzseminare durch avatar-basiertes Lernen zu ersetzen, halte ich für einen Holzweg.

 

Gleichzeitig ist die Teilnahme an interessanten Seminaren auf diese Weise für viele Mitarbeiter gerade in globalen Unternehmen deutlich einfacher und kostengünstiger darstellbar und schlägt aus unserer Perspektive sämtliche anderen e-learning Formen.

 

Für uns Trainer und unseren Kunden, Siemens Global Learning Campus, also ein voller Erfolg, eine unglaublich spannende Erfahrung und wir können uns von Herzen der Rückmeldung eines Teilnehmers am Ende des Seminars anschließen: „To say "goodbye" was not so easy”.

Welches Potenzial
möchten Sie freilegen?

Lassen Sie uns gemeinsam Stellschrauben

für Ihre Weiterentwicklung finden.