August 2023 Consulting

Ungehorsam - Regelverstöße im Sinne des Arbeitgebers

Peter Laudenbach stellt in diesem Artikel in der SZ sehr lesenswert dar, wie das funktionale Gegengewicht zur Formalität, die Informalität, im Home-Office leidet.

Informalität äußert sich z.B. in situationsbedingten "stillen" Abweichungen von offiziellen Regeln, in dem Einschlagen von Abkürzungen sowie im "Flurfunk", der viel Nähe erzeugen kann.
 
Informalität mag auf den ersten Blick unbedeutend oder gar irrelevant erscheinen. Sie ist aber ein wichtiges Gegengewicht zur Formalität. Sie kann Probleme abfedern und schafft Wege zur Wertschöpfung, wenn Regeln und Prozesse nicht greifen.
 
Versuche, die Informalität durch "virtuelle Wasserspender-Termine" (Termine ohne feste Agenda, die Begegnungen in der Kaffeeküche simulieren sollen) im Remote Working herzustellen, werden laut Laudenbach in der Regel als Zusatzbelastung empfunden und können ein "Feierabendbier" nicht ersetzen.

 

Dabei schreibt Laudenbach: "Beschränkt sich die Kommunikation auf den Kontakt am Bildschirm, bleibt alles im Offiziellen." Diesem Satz würden wir nicht in Gänze zustimmen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass beim virtuellen Arbeiten durchaus Formen der Informalität entstehen. Diese sehen wir ebenfalls nicht in formal vorgegebenen, wenn auch freiwilligen "Wasserspender-Terminen", sondern in der Verlagerung des "Flurfunks" in informelle digitale Räume. Beispielsweise in Chat-Räume, zu denen Vorgesetzte keinen Zugang haben und in denen Kommunikation simultan zu den offiziellen virtuellen Meetings abläuft. Diese bilden dann einen großen Teil der Informalität ab, die sonst in den "Kaffeeküchen" stattfindet.
 

Ersetzen diese Formen des Austauschs die informelle Qualität persönlicher Begegnungen? – Nein!
Wir tun aber gut daran, genau zu beobachten, welche neuen Wege sich die Informalität sucht, und ihr stets mit Achtsamkeit zu begegnen.
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